Gestern war der Lauftreff morgen steht das Rollstuhltraining an

Gestern war der Lauftreff morgen steht das Rollstuhltraining an

Gestern war der Lauftreff morgen steht das Rollstuhltraining an

Viele Menschen denken: „Pflege? Das betrifft mich erst ab 60!“ oder „Ich bin noch jung, eine Pflegeversicherung hat Zeit“. Doch das Leben verläuft nicht immer planmäßig. Ein schwerer Unfall oder eine unerwartete Krankheit kann dazu führen, dass jemand plötzlich pflegebedürftig wird.

Ein Beispiel: Anita, 42 Jahre alt, nimmt jeden Montag mit ihren Freundinnen an einem Lauftreff teil. Acht Kilometer durch den Wald walken, sich über Rezepte austauschen und dabei fit bleiben. Doch dann geschieht das Unfassbare: Bei der Apfelernte stürzt sie von der Leiter und ist von heute auf morgen querschnittsgelähmt. Ihr Leben verändert sich schlagartig. Ein Pflegefall kann schneller eintreten, als man denkt – und das oft ohne jede Vorwarnung.

Studien belegen: Mehr als 539.900 pflegebedürftige Menschen waren jünger als 50 Jahre, fast 331.800 von ihnen sogar unter 30 Jahren. Das bedeutet, dass jeder vierte Pflegebedürftige in Deutschland noch nicht das Rentenalter erreicht hat. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko weiter. Im Jahr 2022 waren insgesamt 4,96 Millionen Menschen pflegebedürftig. Diese Zahl verdeutlicht nicht nur die Herausforderungen für Betroffene, sondern auch für deren Familien und Pflegende, die oft erhebliche finanzielle, körperliche und psychische Belastungen tragen müssen.

Pflegebedürftig – und jetzt?

Ein Pflegefall tritt oft unerwartet ein und stellt Betroffene sowie ihr Umfeld vor große Herausforderungen. Was ist nun zu tun? Welche Maßnahmen sind erforderlich?

  • Antragstellung: Pflegeleistungen müssen schriftlich oder telefonisch bei der zuständigen Pflegeversicherung beantragt werden.
  • Pflegebegutachtung: Eine Begutachtung durch medizinische Sachverständige klärt, ob und in welchem Umfang Pflegebedürftigkeit vorliegt.
  • Pflegegrad: Je nach Beeinträchtigung wird ein Pflegegrad von 1 (geringe Einschränkung) bis 5 (schwerste Einschränkung) zugewiesen, der die Grundlage für die Pflegeleistungen bildet.
  • Betreuung: Es stellt sich die Frage, ob die Pflege durch Angehörige oder ambulante Dienste zu Hause erfolgen kann oder ob eine stationäre Unterbringung notwendig ist. Auch finanzielle Aspekte spielen hier eine wichtige Rolle. 2019 wurden fast 80 % der Pflegebedürftigen in Deutschland zu Hause versorgt, 51 % davon ausschließlich durch Angehörige.

Pflege kostet Geld

Ein Pflegefall dauert im Durchschnitt sieben Jahre und kann schnell Kosten im sechsstelligen Bereich verursachen. Neben den Ausgaben für Betreuung und notwendige Umbaumaßnahmen fallen oft auch die gewohnten Einkommensquellen weg, insbesondere bei jüngeren Betroffenen.

Die gesetzliche Pflegeversicherung übernimmt nur einen Teil der entstehenden Pflegekosten. Fehlt eine zusätzliche Absicherung, kann dies zu erheblichen finanziellen Engpässen führen. Viele Pflegebedürftige geraten in eine prekäre finanzielle Lage und sind auf Sozialhilfe angewiesen. Zudem haften Kinder für ihre Eltern: Kann ein Pflegebedürftiger seinen Unterhalt nicht selbst finanzieren, tritt das Sozialamt ein und fordert Unterstützung von unterhaltspflichtigen Angehörigen. Dadurch schrumpfen Ersparnisse, Vermögen wird aufgebraucht und unter Umständen muss sogar Wohneigentum verkauft werden – oft entgegen den ursprünglichen Plänen, es den eigenen Kindern zu vererben.

Belastung für alle Beteiligten

Neben den finanziellen Aspekten bringt ein Pflegefall auch emotionale und körperliche Herausforderungen mit sich. Pflegende Angehörige stehen unter immensem Druck:

  • Viele kämpfen mit psychischer Belastung, Vereinsamung und erhöhter Anfälligkeit für Krankheiten.
  • Die Balance zwischen Pflege, Beruf und Freizeit wird zunehmend schwieriger.
  • Rund 50 % der Erwerbstätigen reduzieren ihre Arbeitszeit oder geben ihren Job auf, um sich um pflegebedürftige Familienmitglieder zu kümmern.

Heute vorsorgen

Arbeitgeber können ihre Mitarbeitenden in schwierigen Zeiten unterstützen, indem sie betriebliche Pflegelösungen anbieten. Individuelle Pflegekonzepte helfen bei der Beratung, Organisation und finanziellen Absicherung. Ein persönlicher Pflege-Case-Manager kann Betroffenen und ihren Familien wertvolle Unterstützung bieten – sei es bei der Suche nach einem geeigneten Pflegeheim, beim Ausfüllen von Anträgen oder bei der allgemeinen Bewältigung des Pflegealltags.

Durch gezielte finanzielle Entlastung lassen sich sowohl seelische als auch wirtschaftliche Belastungen reduzieren. Das Ergebnis: Eine bessere Vereinbarkeit von Pflege und Beruf – ohne dabei die eigene Existenzgrundlage aufgeben zu müssen. Jetzt handeln bedeutet, frühzeitig vorzusorgen, um für den Ernstfall abgesichert zu sein.

PROTEGO unterstützt Sie gern bei der Auswahl der richtigen bKV-Lösung für Ihr Unternehmen.

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