Gesunde Belegschaft starkes Unternehmen

Gesunde Belegschaft starkes Unternehmen

Gesunde Belegschaft starkes Unternehmen

In einer sich ständig wandelnden Arbeitswelt steht die Gesundheit der Mitarbeitenden mehr denn je im Mittelpunkt. Unternehmen erkennen zunehmend, dass eine gesunde Belegschaft nicht nur ein ethisches Gebot ist, sondern auch ein entscheidender Wettbewerbsvorteil. Ein starkes Unternehmen basiert auf motivierten, leistungsfähigen und zufriedenen Mitarbeitenden, die durch präventive Maßnahmen unterstützt werden. Die Personalabteilung (HR) spielt dabei eine zentrale Rolle: Sie gestaltet Strategien, die das Wohlbefinden fördern, Krankheitsausfälle reduzieren und die Unternehmenskultur stärken. In diesem Blogbeitrag beleuchten wir, warum Prävention im Fokus der HR-Arbeit steht und wie Unternehmen durch gezielte Maßnahmen eine gesunde und produktive Arbeitsumgebung schaffen können.

1. Die Bedeutung einer gesunden Belegschaft

1.1 Gesundheit als Fundament für Erfolg

Die Gesundheit der Mitarbeitenden ist ein Schlüsselindikator für die Leistungsfähigkeit eines Unternehmens. Studien zeigen, dass gesunde Mitarbeitende produktiver, kreativer und engagierter sind. Laut einer Untersuchung der Techniker Krankenkasse verursachen krankheitsbedingte Fehlzeiten in Deutschland jährlich Kosten in Milliardenhöhe. Gleichzeitig leiden Unternehmen unter einem Verlust an Know-how und Kontinuität, wenn Mitarbeitende häufig ausfallen.

Eine gesunde Belegschaft trägt nicht nur zur Reduzierung von Fehlzeiten bei, sondern stärkt auch die Arbeitgebermarke. Unternehmen, die sich aktiv um das Wohlbefinden ihrer Mitarbeitenden kümmern, ziehen Talente an und binden diese langfristig. Insbesondere in Zeiten des Fachkräftemangels ist dies ein entscheidender Vorteil.

1.2 Herausforderungen der modernen Arbeitswelt

Die Anforderungen an Arbeitnehmer*innen haben sich in den letzten Jahren stark verändert. Digitalisierung, hybrides Arbeiten und der Druck, ständig erreichbar zu sein, erhöhen das Risiko für Stress und psychische Belastungen. Laut dem DAK-Gesundheitsreport 2024 sind psychische Erkrankungen mittlerweile eine der Hauptursachen für Arbeitsunfähigkeit in Deutschland. Gleichzeitig nehmen chronische Erkrankungen wie Rückenschmerzen oder Herz-Kreislauf-Probleme zu, die oft durch mangelnde Bewegung oder ungesunde Lebensweisen begünstigt werden.

Die HR-Abteilung steht vor der Herausforderung, diese Risiken frühzeitig zu erkennen und präventive Maßnahmen zu implementieren. Dabei geht es nicht nur um die physische Gesundheit, sondern auch um die psychische Resilienz und das allgemeine Wohlbefinden.

2. Prävention als strategischer Ansatz

2.1 Was bedeutet Prävention im Arbeitskontext?

Prävention umfasst alle Maßnahmen, die darauf abzielen, Gesundheitsrisiken zu minimieren, bevor sie entstehen. Im Arbeitskontext bedeutet dies, sowohl physische als auch psychische Belastungen zu reduzieren und eine Arbeitsumgebung zu schaffen, die Gesundheit und Wohlbefinden fördert. Prävention ist keine einmalige Aktion, sondern ein kontinuierlicher Prozess, der in die Unternehmenskultur integriert werden muss.

HR-Abteilungen können Prävention in drei Bereiche unterteilen:

  • Primäre Prävention: Maßnahmen, die Gesundheitsrisiken verhindern, bevor sie auftreten (z. B. ergonomische Arbeitsplätze, Stressmanagement-Workshops).

  • Sekundäre Prävention: Früherkennung von Risiken, etwa durch Gesundheitschecks oder anonyme Stressbefragungen.

  • Tertiare Prävention: Unterstützung bei der Wiedereingliederung von erkrankten Mitarbeitenden, etwa durch betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM).

2.2 Die Rolle der HR-Abteilung

Die Personalabteilung ist die treibende Kraft hinter einer erfolgreichen Präventionsstrategie. Sie fungiert als Schnittstelle zwischen Geschäftsführung, Mitarbeitenden und externen Partnern wie Krankenkassen oder Gesundheitsdienstleistern. Zu den Aufgaben von HR gehören:

  • Analyse der Ausgangslage: Durch Fehlzeitenanalysen und Mitarbeiterbefragungen können Gesundheitsrisiken identifiziert werden.

  • Entwicklung von Programmen: HR gestaltet Maßnahmen wie Gesundheitstage, Fitnessprogramme oder Workshops zur Stressbewältigung.

  • Kommunikation und Sensibilisierung: Eine offene Kommunikation über Gesundheitsthemen enttabuisiert psychische Belastungen und fördert die Akzeptanz von Präventionsangeboten.

  • Kultureller Wandel: HR kann eine Unternehmenskultur etablieren, in der Gesundheit und Wohlbefinden Priorität haben.

3. Praktische Maßnahmen für eine gesunde Belegschaft

3.1 Ergonomie am Arbeitsplatz

Ein häufiger Grund für körperliche Beschwerden sind nicht ergonomisch gestaltete Arbeitsplätze. Rückenschmerzen, Nackenverspannungen und Sehstörungen können durch einfache Anpassungen verhindert werden. HR kann hier ansetzen, indem sie:

  • Ergonomische Bürostühle, höhenverstellbare Schreibtische und gut positionierte Bildschirme bereitstellt.

  • Schulungen zur richtigen Körperhaltung und Bewegungspausen anbietet.

  • Arbeitsplatzbegehungen durchführt, um individuelle Bedürfnisse zu berücksichtigen.

Beispiel: Ein mittelständisches Unternehmen in München führte 2023 eine Ergonomie-Kampagne ein, die die Fehlzeiten aufgrund von Rückenschmerzen um 25 % reduzierte.

3.2 Psychische Gesundheit fördern

Psychische Gesundheit ist ein wachsendes Thema in der Arbeitswelt. HR kann präventive Maßnahmen wie folgt umsetzen:

  • Stressmanagement-Workshops: Schulungen zur Resilienz oder Achtsamkeit helfen, Stress abzubauen.

  • Anonyme Beratungsangebote: Externe Beratungsstellen oder Employee Assistance Programs (EAP) bieten Unterstützung bei psychischen Problemen.

  • Flexible Arbeitsmodelle: Homeoffice und flexible Arbeitszeiten ermöglichen eine bessere Work-Life-Balance.

Ein Beispiel ist die Initiative eines großen deutschen Automobilherstellers, der anonyme Beratungshotlines und regelmäßige Resilienz-Trainings eingeführt hat. Die Teilnahmequote lag bei über 60 %, und die Mitarbeiterzufriedenheit stieg spürbar.

3.3 Förderung eines gesunden Lebensstils

Ein gesunder Lebensstil trägt maßgeblich zur Prävention bei. Unternehmen können Mitarbeitende durch folgende Maßnahmen unterstützen:

  • Betriebliche Sportprogramme: Fitnesskurse, Yoga oder Laufgruppen fördern Bewegung.

  • Gesunde Ernährung: Kantinen mit ausgewogenen Speisen oder Obstkörbe am Arbeitsplatz sind einfache, aber effektive Maßnahmen.

  • Rauchentwöhnungsprogramme: Unterstützung beim Rauchstopp reduziert langfristig Gesundheitsrisiken.

3.4 Gesundheitstage und Awareness-Kampagnen

Gesundheitstage sind ein beliebtes Instrument, um das Bewusstsein für Gesundheit zu schärfen. Sie bieten Mitarbeitenden die Möglichkeit, sich über Themen wie Ernährung, Bewegung oder Stressbewältigung zu informieren. HR kann solche Events organisieren und externe Experten einladen, etwa Ernährungsberater oder Physiotherapeuten.

Awareness-Kampagnen, etwa zum Thema psychische Gesundheit, können Vorurteile abbauen und die Akzeptanz von Präventionsangeboten erhöhen. Ein Beispiel ist die Kampagne „Mental Health Matters“ eines IT-Unternehmens, die durch Workshops und interne Kommunikation das Thema psychische Gesundheit enttabuisierte.

4. Rechtliche Rahmenbedingungen in Deutschland

In Deutschland gibt es klare gesetzliche Vorgaben zum Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz. Das Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) verpflichtet Arbeitgeber, die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden zu schützen. Dazu gehören:

  • Gefährdungsbeurteilung: Arbeitgeber müssen physische und psychische Risiken am Arbeitsplatz analysieren und Maßnahmen ergreifen.

  • Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM): Bei häufigen oder langfristigen Krankheitsfällen ist ein BEM verpflichtend, um die Rückkehr der Mitarbeitenden zu unterstützen.

  • Zusammenarbeit mit Krankenkassen: Viele Krankenkassen bieten Unterstützung bei der Umsetzung von Gesundheitsprogrammen an.

HR-Abteilungen müssen sich mit diesen Vorgaben auseinandersetzen und sicherstellen, dass das Unternehmen die gesetzlichen Anforderungen erfüllt.

5. Erfolgsfaktoren für eine nachhaltige Präventionsstrategie

5.1 Führungskräfte einbinden

Führungskräfte sind Vorbilder und Multiplikatoren. Sie sollten in Gesundheitsfragen geschult werden, um ein gesundheitsförderndes Verhalten vorzuleben und ihre Teams zu unterstützen. HR kann Schulungen anbieten, die Führungskräfte für Themen wie Stresserkennung oder empathische Kommunikation sensibilisieren.

5.2 Partizipation der Mitarbeitenden

Präventionsmaßnahmen sind nur dann erfolgreich, wenn die Mitarbeitenden aktiv eingebunden werden. HR sollte durch Umfragen oder Workshops die Bedürfnisse der Belegschaft ermitteln und Programme entsprechend anpassen.

5.3 Langfristige Integration in die Unternehmenskultur

Gesundheit darf kein kurzfristiges Projekt sein, sondern muss Teil der Unternehmenskultur werden. HR kann dies durch regelmäßige Kommunikation, transparente Berichterstattung über Erfolge und die Einbindung von Gesundheitszielen in die Unternehmensstrategie erreichen.

6. Messbare Erfolge und Return on Investment

Investitionen in die Gesundheit der Mitarbeitenden zahlen sich aus. Laut einer Studie der Initiative Gesundheit und Arbeit (iga) erzielen Unternehmen, die in Prävention investieren, einen Return on Investment (ROI) von bis zu 3:1. Dies bedeutet, dass jeder investierte Euro bis zu drei Euro an Einsparungen durch reduzierte Fehlzeiten und höhere Produktivität generieren kann.

Erfolge lassen sich durch Kennzahlen wie Fehlzeitenquote, Mitarbeiterzufriedenheit oder Fluktuation messen. HR sollte diese Daten regelmäßig auswerten, um die Wirksamkeit der Maßnahmen zu überprüfen.

7. Fazit

Eine gesunde Belegschaft ist das Rückgrat eines starken Unternehmens. Die HR-Abteilung spielt eine Schlüsselrolle bei der Gestaltung präventiver Maßnahmen, die nicht nur die Gesundheit der Mitarbeitenden fördern, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens stärken. Durch ergonomische Arbeitsplätze, Programme zur psychischen Gesundheit, gesunde Lebensweise und eine offene Kommunikation können Unternehmen eine Kultur schaffen, in der Gesundheit und Wohlbefinden im Mittelpunkt stehen. Die Investition in Prävention ist nicht nur ein Beitrag zur sozialen Verantwortung, sondern auch ein strategischer Schritt, um langfristig erfolgreich zu sein.

Unternehmen, die heute in die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden investieren, legen den Grundstein für eine resiliente, motivierte und leistungsstarke Belegschaft von morgen. HR ist gefordert, diese Chance zu nutzen und Prävention als Kernaufgabe zu etablieren.

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